Wuppertal, Historische Stadthalle…. Eine sehr ungewöhnliche Location für ein Metal Konzert; gibt man dem aber eine Prise Klassik hinzu, ist das ehrwürdige Gebäude exakt der richtige Schauplatz für ein Konzert von Accept mit dem Orchestra Of Death.
Dass Wolf Hoffmann dazu neigt, seine klassischen Vorlieben in einem metallischen Gewand zu präsentieren, sollte jedem seit Veröffentlichung der Alben „Classical“ und „Headbagers Symphony“ klar sein; und so scheint diese Tour die Erfüllung von Wolfs sehnlichster Wünsche zu sein.
Anders als bei ähnlichen Veranstaltungen metallischer Bands, wo es in erster Linie darum geht, eigene Stücke mit Unterstützung eines Orchesters zu präsentieren, ist die Symphonic Terror Tour 2019 vorrangig die Umsetzung klassischer Werke im metallischen Gewand; natürlich nicht ohne auch Accept Klassiker orchestral umzusetzen.
Das Ganze unter dem Accept Banner laufen zu lassen erscheint mit hingegen etwas verfehlt; schließlich ist Wolf Hoffmann der einzig überlebende Accept Musiker; spätestens nach dem bedauerlichen Ausscheiden von Bassist Peter Baltes wäre speziell diese Tour unter dem Banner „Wolf Hoffmann“ meines Erachtens passender gewesen.
Erstaunlicherweise wurde für diese Tour auch Zweitgitarrist Uwe Lulis duch Phil Shouse (Gene Simmons, Ace Frehley) ersetzt; den Bass bedient Neuzugang Martin Motnik und als musikalisches und optisches Highlight brilliert die Geigerin Ava-Rebekah Rahman.
Mag es an der ehrwürdigen Location gelegen haben, oder einfach nur daran, dass die Halle bestuhlt war: die Fans, die sonst gleich nach den ersten Tönen springend in Ektase verfallen, behielten sitzend ihre Positionen ein und lauschten andächtig dem Dargebotenen. Lediglich am Ende der Songs donnerte der Applaus durch die Halle.
Ein Szenario, was man sonst nur aus Fernost kennt.
Der Set war ohne Frage interessant, spannend… Allerdings waren mir die einzelnen Klassik- und Metalsets jeweils zu lang; schnellere Wechsel zwischen historischem und neu zeitigem Liedgut hätte dem Set besser getan.
Nichts desto trotz feierten die Fans in der nicht ganz ausverkauften Historischen Stadthalle ihre Helden ab.
Eine klasse Veranstaltung, die sich deutlich von anderen Metal/Klassik Shows abhob.
Setlist:
Night On Bald Mountain
Scherzo
Pathetique
Vivaldi Dbl Cello Concerto
Mozart Symph No 40
Princess Of The Dawn
Stalingrad
Dark Side Of My Heart
Breaker
Swan Lake
Shadow Soldier
The Moldau
Arabian Dance
Aragonaise
Metal Heart
No Regrets
Kill The Pain
Fast As A Shark
Shades Of Death
Teutonic Terror
Balls To The Wall
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