Wie bitte? Jörg Schnebele auf einem Heino Konzert? Und dann noch mit Kamera?
Ich muss gestehen, dass ich den Altmeister der Volksmusik in der Vergangenheit auch müde belächelt habe, und mich immer darüber amüsierte, wie sich Heino in der Öffentlichkeit über die Parodieren seiner selbst geärgert hat.
Doch dann besann sich der teutonische Barde 2013 mit seinem Output „Mit freundlichen Grüßen“ eines besseren, ließ die altersgerechte Weisheit auf sich wirken und drehte den Spieß um.
Nun war er es, der Die Ärzte, die Toten Hosen oder Rammstein coverte; nicht ohne von der einen oder anderen Band Schelte zu beziehen, die er aber müde lächelnd an sich abprallen ließ.
Gepaart mit schwarzen Klamotten, Totenkopfringen und reichlich „bösen“ Utensilien trieb er das Ganze auch optisch auf die Spitze.
Hier war der Punkt, an dem sich mein Denken in Bezug auf Heino änderte – wie auch bei vielen anderen Mitmenschen, nicht zuletzt auch aus dem Hard and Heavy Bereich. Heino Spielte auf Wacken und einige harte Postillen wagten vorsichtige Interviews mit dem Mann aus Bad Münstereifel.
Da war für mich klar, dass ich Heino einmal vor die Linse bekommen wollte; und nun, auf der „Und Tschüss“ Abschiedstour, hatte ich wohl die letzte Chance, die ich wahrnehmen konnte.
Natürlich ballerte Heino die Cover von Rammstein (Sonne), den Ärzten (Junge) und den Toten Hosen (Tage wie diese) unter die Leute, aber natürlich auch seine Erfolge auf sechs Jahrzehnten musikalischen Schaffens: Schnulzen, Schlager, Volks- und Seemannslieder.
Das sehr altersgemischte Publikum feierte Heino ab; jeder griff sich seine Faves ab, um letztendlich nach 100 Minuten recht zufrieden die Turbinenhalle zu verlassen.
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