Als die Band Guru Guru 1968 gegründet wurde, befand sich der Schreiber dieser Zeilen im Alter von acht zarten Jahren in einem Beschallungsterror, der von seinen Eltern initiiert wurde und lediglich deutschen Schlager im Hause Schnebele duldete.
Damals entwickelte sich in Deutschland eine Musik, die international aber auch national schwer zu greifen war und einfach unter der Bezeichnung „Krautrock“ ein revolutionäres Dasein fristete.
Guru Guru befleißigten sich eines Musikstils, der von spacig über abgedreht, verrückt bis hin zum beinharten Rock alles enthielt und damit auch allen Kritiker Schelten wenig Angriffsziel bot. Denn wenn man eine konfuse, schwer einzuordnende Mucke, die nun gar nicht ins heimische Schubladen Denken passt, spielt, ist man gegen schlechte Kritik immun. Somit befanden sich die Musiker in einer wunderbaren künstlerischen Dimension.
Ich muss gestehen, dass mir die Elektrolurch Mucker bisher auch immer recht suspekt waren; bis zu dem Moment im Jahr 2023, also 55 (!!!) Jahre nach Gründung, als ich die Herren in der Bonner Harmonie live erlebte. Das, was die alten Herren da auf die Bühne brachten, war beeindruckend, machte Spaß und selbst die Mucke erschien mir gar nicht mehr, wie von einem anderen Stern.
Bravo, kann ich nur sagen! Jungs, Ihr habt meinen musikalischen Horizont extrem erweitert.
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