Ich muss gestehen, dass ich anfänglich dem Horror-Image von Ghost aufgesessen bin und deren Musik in eine komplett anderen Schublade vermutet hatte, als es die Schweden tatsächlich spielen. Statt eines derben Black/Death Metal wird der geneigte Hörer mit „Pop-Metal“ inlusive Doom Anleihen zugeballert.
Dementsprechend war das Publikum im Bochumer RuhrCongress auf der „A Pale Tour Named Death“ Tour altersmäßig auch extrem gemischt: Steppke von vielleicht zehn Jahren flippten hier genauso aus, wie „Mittelalter“-Fans und Krampfadergeschwader.
„Richtige“ Metaller verachten die Band in den sozialen Medien; dennoch waren eine Menge Kuttenträger vor Ort… Also alles nur heiße Luft.
Ghost wissen, was sie ihren Fans bieten müssen; von einem klasse Bühnenaufbau bis hin zu 24 Songs in der Setlist; wer will den hier wirklich noch mehr verlangen?
Seit 2016 hat Bandoberhaupt und Frontmann Cardianl Copia (Tobias Jens Forge) nur noch „Nameless Ghouls“ um sich geschart; durch die Masken eh nicht zu erkennen, bleibt so die Möglichkeit, einzelne Musiker auszutauschen, ohne dies immer wieder in der Presse argumentieren zu müssen.
Ein Konzert von Ghost ist weit mehr als nur ein Haufen Songs; es ist eher eine Theater-Inszenierung. Und so konnte sich in Bochum wahrlich niemand beschweren: selbst bei Kartenpreisen von über 50 Euro stimmte Preis/Leistung.
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